Karin Baer

Homöopathie

Die Homöotherapie ist eine Heilmethode, die „sanft, schnell und gewiss und dauerhaft“ (Hahnemann) zu heilen vermag.

Die Homöopathie setzt nicht an örtlichen Krankheitserscheinungen und –veränderungen an um eine Heilung zu bewerkstelligen, sondern an der oder den übergeordneten Funktionen im Organismus. Es wird davon ausgegangen dass alle Vorgänge die sich im menschlichen Körper abspielen – bis hinein in die Regionen des Geistes und des Gemüts – von einem bis heute nicht fassbaren Zentrum gesteuert und geregelt wird. Funktioniert in diesem Zentrum etwas falsch, dann entsteht Krankheit. Sie wird sich dann irgendwo lokalisieren und irgendwelche Symptome hervorrufen.

Davon ausgehend macht es wenig Sinn an den lokalen Störungen und Veränderungen herum zu doktern da dadurch keine wirkliche Heilung entstehen kann.

Viele Menschen mit chronischem Leiden haben dies schon am eigenen Leib erfahren.

Zum Beispiel wenn versucht wird Hautaffektionen mit Cortisonsalben zum Verschwinden zu bringen. Solange diese angewendet wird ist alles gut, aber wenn sie abgesetzt wird, kommt es meistens kurze Zeit später wieder zur Hautaffektion. Es wird erneut Salbe eingesetzt und abermals weicht die Hautaffektion um alsbald wieder zu erscheinen usw. Durch diese Art der Behandlung wird ein Symptom oder eine örtliche Veränderung nur unterdrückt, aber die hinter dem Vorgang stehende Fehlsteuerung oder Fehlfunktion im Zentrum des Menschen wird nicht beseitigt. Genau an dieser Stelle versucht die Homöopathie an zu setzten.

 

Hahnemann (Der Begründer der Homöopathie, 1755 – 1843), nannte dieses Zentrum die Lebenskraft und somit eine Störung, eine „Verstimmung der Lebenskraft“. Um diese Verstimmung positiv zu beeinflussen nimmt man sich in der Homöophatie die von Hahnemann entwickelte Ähnlichkeitsregel zu Hilfe. „Similia similibus curentur“ (man soll Ähnliches mit Ähnlichem heilen) ist der oberste Grundsatz in dieser Therapie.

Das heißt, ganz grob ausgedrückt, dass z. B. Kopfschmerzen nur durch ein Mittel geheilt werden können, das selbst Kopfschmerzen hervorzurufen in der Lage ist.

Um ein alltägliches Beispiel darzustellen: Wenn jemand eine scharfe Zwiebel schneidet, dann wird bei ihm in der Regel, das bekannte „Weinen“ auftreten, das heißt aus den Augen entleert sich Tränenwasser, aber auch die Nase fängt an „zu laufen“ und sondert ein wässrig-flüssiges Sekret ab. Wenn nun jemand einen Schnupfen bekommt, der diesem „Zwiebelschnupfen“ ähnlich ist, dann wird er homöophatisch Allium Cepa, die Küchenzwiebel, verordnet bekommen.

Das homöophatische Arzneibuch umfasst heutzutage über 2000 pflanzliche, tierische und mineralische Substanzen. Teilweise werden auch aus kranken Geweben und Körpersekreten homöopathische Mittel, die als Nosoden bezeichnet werden, eingesetzt.

 

Um das richtige homöophatische Mittel auswählen zu können, ist eine ausführliche Anamnese und Repertorisation durchzuführen. Beides zusammengefasst ist die Fallaufnahme, das Herzstück der Behandlung. Dabei werden nicht nur die Hauptbeschwerden aufgenommen, sondern auch Allgemeinsymptome(z.B. Ernährung, Temperaturempfinden, Reaktion auf Wettereinflüsse, Schlaf, Tageszeiten), sowie Geistes- und Gemütssymptome (Charaktereigenschaften, Ängste, Gedächtnis).

Zur Auswertung werden Repertorien (Nachschlagewerke) benutzt, um das entsprechende Arzneimittel herauszufinden.